23.Juni - 30.September 2017
Texte zur Vernissage (am 23.7.17) und Finissage (am 28.9.17) - von Christoph Lammert
Sehr geehrter Herr Dr. Kirsten,
sehr geehrter Herr Hermandung,
meine lieben Damen und Herren,
geschätzte Kolleginnen und Kollegen,
vielleicht erinnern sie sich auch an den amerikanischen Film Philadelphia aus dem Jahr 1993 in dem die Protagonisten folgende scherzhafte Unterhaltung führen: "Was sind tausend auf dem Grund des Ozeans aneinandergekettete Anwälte?" fragt Tom Hanks in der Rolle des Andrew Beckett seinen von Denzil Washington verkörperten Anwalt Joe Miller. Die Antwort: "Ein guter Anfang."
Ein umso erfreulicherer wie eben auch guter Anfang für die hier anwesenden Protagonisten als auch für Sie, werte Gäste, ist der heutige Beginn der Ausstellung der Galeriemeile Gelsenkirchen hier im Justizzentrum. Womöglich sogar ein guter Anfang für mehr und möglichst Nachfolgendes.
12 Künstlerinnen und Künstler bringen unter dem schlichten Titel „Werkschau 2017“ ihre Arbeiten zur Ansicht. Und das keiner der hier ausgestellten Künstler in Ketten liegt, ist der Tatsache zu verdanken, dass heute Kunst und KünstlerInnen in ihren Spielräumen wenig bis keine Einschränkungen erfahren und sich in ihrem Tun und Schaffen frei entfalten können. Es gilt die Kunstfreiheit. Ein Grundrecht, das in Artikel 5 des Grundgesetzes verankert ist. Das Bundesverfassungsgericht zählt die Kunstfreiheit sogar zu den Kommunikationsgrundrechten und erachtet es daher als wesentlich für die demokratische Grundordnung.
Dieser Gedanke mag Sie womöglich verwundern. Allerdings weniger, wenn ich hier auf ein sich in wenigen Tagen zum 80sten Male jährendes Ereignis hinweise, das im Übrigen auch auf Gelsenkirchen hin wirkte und Spuren hinterlassen hat. Im Juli 1937 öffnete die Ausstellung „Entartete Kunst“ ihre Pforten und vermutlich wären wohl alle der hier und heute gezeigten Arbeiten ebendort zur Anschauung gelangt. Erst recht wären sie wohl nicht in einem öffentlichen Justizgebäude zu sehen gewesen.
Dass dies in diesen Tagen anders ist und in zukünftigen Zeiten so bleiben soll, ist nicht zuletzt dem Willen nach Freiheit als auch der Achtung vor der Freiheit zu verdanken, und dies ist ja ein Gedanke der dem künstlerischen Schaffen in besonderem Maße zugrunde liegt.
Der Prozess dieses Schaffens - der sich über eine gewisse Zeit erstreckende Vorgang, bei dem etwas allmählich entsteht, sich herausbildet, der von heute an bis Ende September hier zur Zeigung kommt, ist hier eben nicht „Verhandlungssache“, sondern ich möchte sagen, wird zur „Verwandlungs-Sache“, und verleiht dem Haus einen geradezu musealen Charakter.
Das Kunst nicht gleichzuschalten ist, sondern in ihren Ausprägungen und darstellenden Formen Ausdruck individuellen geistigen und handwerklichen Schaffens bleibt, zeigt diese Werkschau bereits auf den ersten Blick in ihrer ganzen Vielfältigkeit, ohne das ich hier im Einzelnen darauf eingehen muss.
Skulpturen, Grafiken, Malereien, Fotografien und Holzschnitte haben den Weg aus den Ateliers der Galeriemeile hierher gefunden, nicht nur um von Ihnen betrachtet werden zu wollen, sondern auch um mit dem Werk – und wenn gewünscht auch mit den Künstlerinnen – in Dialog zu treten.
Mit der Hängung der Werke hat sich der erste Teil dieses möglichen Dialoges manifestiert, und anschließend lade ich Sie werte Damen und Herren sehr herzlich ein, sich an diesem Dialog zu beteiligen, sei es nun in stiller, imaginärer Gegenrede oder aber im offenen Austausch.
In einem Brief an Künstlerinnen und Künstler schrieb Papst Johannes Paul II. 1980 , dass „nirgends … die Situation, das Lebensgefühl, aber auch der Fragehorizont des heutigen Menschen so eindrucksvoll dargestellt (wird) wie in der heutigen Kunst“.
In der betrachtenden Auseinandersetzung dürfen Sie nun also diesen Situationen, dem Lebensgefühl und den sich stellenden Fragen auf den Grund gehen, sich hier und heute, sowie in den nächsten Wochen auf Spurensuche begeben und mögliche Geheimnisse entdecken, vielleicht sogar lüften.
Nehmen Sie sich also die Freiheit, in dem was hier – auf den ersten Blick – sichtbar wird, Neues und Anderes im Gezeigten und Gesehenen für sich selbst sichtbar und erfahrbar machen.
Zum Schluss diese kleinen Anregungen und Gedanken zum Betrachten der Galeriemeile-Werkschau 2017 möchte ich Sie einladen, über diese Ausstellung hinaus regen Anteil am künstlerischen Schaffen der hier vertretenen Künstler und Künstlerinnen der Galeriemeile Gelsenkirchen zu nehmen. Eine erste mögliche Gelegenheit dazu finden Sie schon am kommenden, wie an allen Samstagnachmittagen, jeweils von 14 – 17 Uhr. Dann nämlich öffnen die Ateliers der Galeriemeile ihre Türen.
„Die kulturelle Stärke einer Stadt“, so formuliert es der amtierende Bundestagspräsident 2016 in einem Grußwort zu einem Kunstkatalog, „zeigt sich nicht nur in den großen Musentempeln, sondern vor allem in ihren – meist versteckten – kreativen Räumen, da, wo bildende Kunst überhaupt erst entsteht.“
Also, bleiben Sie dran. Es lohnt sich.
Glück auf!
Sehr verehrte Damen und Herren,
Liebe Kolleginnen und Kollegen,
heute sind wir hier aus einem feierlichen Anlass versammelt. So zumindest könnten wir es interpretieren, wenn wir dem Wikipedia-Eintrag zum Begriff Finissage folgen. Denn dort heisst es: „Die Finissage ist ein festlicher Anlass zum Abschluss einer Ausstellung oder anlässlich der Schließung einer öffentlich zugänglichen Institution (etwa einer Galerie). Sie bildet damit das Gegenstück zur Vernissage (der Eröffnung). Beide wenden sich oftmals an ein ausgewähltes Publikum, um das Interesse und die Aufmerksamkeit auf die Gegenstände der Ausstellung zu lenken.“
Bevor ich nun aber ihre Aufmerksamkeit eben auf diese Gegenstände lenken will, möchte ich Sie dann doch nicht ins abschließende, wiederholte oder ganz neue Schauen entlassen, ohne Ihnen von dem ein und anderen Gedanken zu erzählen, der mich im Hinblick auf den heutigen Anlass umgetrieben hat.
Im der Arbeit und dem Schaffen von künstlerischer Ausprägung, also bei der kompositorischen Gestaltung in Form eines Bildes, eines Bildwerkes, geht es in den meisten Fällen – und dies war nun hier in den letzten Wochen sehr eindrücklich zu entdecken – um die Darstellung von Erfahrungswelten, impulsiert von realer oder imaginierter Wirklichkeit.
Wirklichkeit aber ist kein einfacher Begriff, oftmals eher ein Streitfall, über den Materialisten und Idealisten in vortreffliche Debatten geraten können. Der Physiker Albert Einstein, der sich vielleicht in beiden Positionen beheimatet sah, gibt hierzu folgende Auskunft: »Durch bloßes logisches Denken vermögen wir keinerlei Wissen über die Erfahrungswelt zu erlangen; alles Wissen über die Wirklichkeit geht von der Erfahrung aus und mündet in ihr.«
Wenn ich mich also bei diesem Gedanken aufgehoben fühle, deutet dies darauf hin, dass ich fähig bin, Gedächtnisinhalte zu neuen Vorstellungen zu verknüpfen, mir etwas in Gedanken auszumalen. Es geht also im weitesten wie auch im konkreten Sinn um Fantasie, Einbildungskraft, um bildhaftes Denken.
Denken heisst, sich etwas [in bestimmter Weise] vorstellen, etwas annehmen, glauben, oder vermuten. Also angesprochen ist hier die menschliche Fähigkeit des Erkennens und Urteilens, sie anzuwenden; mit dem Verstand zu arbeiten. Es ist die Fähigkeit zu verstehen, Begriffe zu bilden, Schlüsse zu ziehen, zu urteilen. – Eine Vernunfts-Begabung.
Dieses geistige Vermögen des Menschen, Einsichten zu gewinnen, Zusammenhänge zu erkennen, etwas zu überschauen, sich ein Urteil zu bilden und sich in seinem Handeln danach zu richten, zeigt sich in vielen Lebensbereichen, im kulturellen, so in der Kunst – und wie wir es geraden in den letzten Tagen wahrnehmen konnten – auch in gesellschaftlichen, so in der Politik.
Ein Gedanke, der mich schon seit Wochen umtreibt ist folgender: Interessanterweise stellt sich ja auch Politik – so ist es zumindest meine Wahrnehmung – immer mehr als Farbenspiel denn als inhaltlsstarke Idee dar, die ausgelobte Koalition einer zukünftigen Bundesregierung mag hier mit Verlaub als – wenn womöglich auch unhaltbarer – Beweis vorgebracht werden.
Aus der Physik wissen wir, dass Farbe ja nichts anderes ist als die mit dem Auge wahrnehmbare Erscheinungsweise der Dinge, die auf der verschiedenartigen Reflexion (also der Rückstrahlung) und Absorption (also dem Verschlingen) von Licht beruht.
Mit dem oben angesprochenen Vermögen unserer Vernunft und unserer Fähigkeit zur Emotion übersetzen wir nun aber erkannte Farbe in eben eine solche psychische Erregung, die sich im allgemeinen wie folgt darstellt:
Rot z. B. ist Aktivität, Gefahr, Temperament, Zorn und Wärme.
Gelb ist Licht, Sonne, Erleuchtung, Helligkeit,
Schwarz ist im Grunde eine "Unfarbe". Wo kein Licht ist, da herrscht Schwarz. Schwarz wirkt aber auch sehr dominant, und damit seriös und bestimmend.
Grün bedeutet uns Beharrlichkeit und Entspannung,
Blau verbinden wir mit Ewigkeit und Wahrheit, sie ist die Farbe des Vertrauens und der Verläßlichkeit.
Braun wirkt als Farbe der Erdverbundenheit und der Häuslichkeit, der Mütterlichkeit und Stabilität; Braun kann auf ein zurückhaltendes Wesen oder schwaches Selbstwertgefühl hinweisen. Braun hat aber auch mit Unterdrückung von Gefühlen, Angst vor der Außenwelt und Engstirnigkeit zu tun.
Die politische Agitation übersetzt unsere psychische Erregung dann aber in eine – ich möchte fast sagen – unerklärliche Botschaft, denn plötzlich heisst Rot dann Gerechtigkeit, schwarz Stabilität, gelb Fortschritt, grün Umwelt, braun-blau Heimat, Protest und oder Alternative.
Finden Sie es nicht auch ganz und gar erstaunlich, das wir das gerade beschriebene in seiner Unterschiedlichkeit so zusammenbringen können? Und was bitteschön, hat dies mit uns hier und heute, und mit der Kunst zu tun?
Der Duden, als durchaus hilfreiches Nachschlagewerk, klärt uns wie folgt auf: Kunst ist schöpferisches Gestalten aus den verschiedensten Materialien oder mit den Mitteln der Sprache, der Töne in Auseinandersetzung mit Natur und Welt. Politik ist ein auf die Durchsetzung bestimmter Ziele besonders im staatlichen Bereich und auf die Gestaltung des öffentlichen Lebens gerichtetes Handeln. Wenn dem so ist, muss dies nicht auch für uns als Künstlerinnen und Künstler heissen, sich eben nicht nur mit dem bildnerischen, farbigen Gestalten von Leinwänden und Papieren zu begnügen um hier nur die erste, innere Auseinandersetzung zu suchen, oder müssten wir nicht vielmehr auch unsere gestalterischen Kräfte derart einsetzen, in eine zweite, äußere Auseinandersetzung, um die Erfahrungswelten der realen und imaginierten Wirklichkeiten – über die ich zu Anfang nachgedacht habe – in das Leben hier vor Ort, in das Quartier und in die Stadt einzubringen?
Womöglich gelingt es uns so, diese Freiheit und Vielfalt, die Sprache und Töne der Auseinandersetzung, und die multiplen Positionen, der wir hier in der Ausstellung angesichtig werden konnten, tatsächlich zu verbildlichen, also sinnfällig zu machen und als farbige, lebhafte Wirklichkeiten in unser gesellschaftliches Miteinander zu übertragen.
Das wäre für mich allerdings ein schöner Gedanke und ein gutes, fraglos notwendiges Tun, dass wir grundsätzlich im Vernissage-Modus bleiben, also immer öffnen und nichts beenden.
Damit Kunst – so wie es Paul Klee so treffend formulierte – nicht nur das Sichtbare widergibt, sondern sichtbar macht.
Das wäre doch ein geradezu wagemutiges Werk.
Ich danke ihnen für ihre Aufmerksamkeit.
Von Dr. Bernd A. Gülker [ Dez. 2013 ]
Mit dem Ausstellungstitel „strichweise Welt“ hat Christoph Lammert die Präsentation seiner Arbeiten
angekündigt. Zwei Worte, die in exponierter Form seinen künstlerischen Ansatz kennzeichnen und daher eine nähere Betrachtung verdienen.
Das Adverb „strichweise“ ist uns weniger aus künstlerischen, wohl aber aus meteorlogischen Zusammenhängen geläufig. In der
Wettervorhersage ist - gerade in der aktuellen Jahreszeit - nicht selten die Rede von „strichweise Nebel“ oder auch „strichweise Regen“. Damit wird eine Prognose für einzelne, oft nur schmale
Gebietsteile gestellt.
Das Substantiv „Welt“ kann zum einen die Erde, den Lebensraum des Menschen aber auch die Gesamtheit
der Menschen bezeichnen. Das Leben und das Dasein ist uns ebenso „Welt“ wie ein in sich geschlossener Lebensbereich, eine Sphäre. Wenn also hier „strichweise Welt“ ausgestellt ist, sollten wir es
dann mit ausschnitthaften Gebietsteilen eines noch näher zu definierenden Lebensbereichs zu tun haben? Ja und Nein.
Christoph Lammert erschafft sich Welten auf Papier und Leinwand in einer direkten malerischen Sprache.
Nahezu alle Arbeiten dieser Ausstellung erwecken beim Betrachter auf den ersten Blick Assoziationen an Landschaft.
Wir glauben Felsformationen, Gewässer, Flüsse, Himmel usw. mal als Ansicht, mal in Aufsicht aus der
Perspektive eines Kartographen oder Satelliten zu erkennen. In kraftvoller, mitunter ausgesprochen pastoser Farbgebung, die der Bildober-fläche eine geradezu reliefartige Haptik verleiht, werden
landschaftsähnliche Sujets inszeniert.
Neben den raumfüllenden und raumgreifenden Massen kommt immer auch der Linie eine besondere Rolle zu. Und hier wird der doppelte
Wortsinn der „strichweisen Welt“ offenkundig, denn es ist der Pinselstrich, die Linie, die ein Gerüst erschafft, Strukturen bildet, der freien Form mehr eigenwillig folgt als dabei in Kontur zu
erstarren. Dennoch ist die Malerei von Christoph Lammert nicht eine, die den Betrachter primär mit den Gewissheiten des Wiedererkennens belohnen möchte.
Die Aneignung von Welt geht einher mit einer visuellen Aneignung. Die Entdecker und Eroberer in Zeiten, als noch ganze Kontinente
entdeckt und erobert werden konnten, zeichneten Karten, versicherten sich mit Hilfe topografischer Studien über ihren Aufenthaltsort, ihre neue Umgebung. Bis heute hat die Ansichtskarte aus dem
Urlaubsort eine durchaus vergleichbare Funktion.
Christoph Lammert spielt mit diesen Möglichkeiten der Aneignung, verortet sich und seine Malerei allerdings in einer eigenen Welt. Ihn interessiert nicht der
Mount Everest sondern der Mount Elsewhere oder der Mont Paradis. Er malt nicht den Viktoria-See sondern den Lake Hope. Sein Bild „Große Ansichtskarte“ erinnert eher an eine geografische
Schulwandkarte denn an eine Hochglanzpostkarte.
Er beschäftigt sich in einer seriellen Werkreihe mit den „foreign spaces“, wo Anklänge an die space odyssey, an den Weltraum
wachgerufen werden, um schließlich im Diptiychon „Kosmische Kreuzfahrt“ das Thema der abstrakten Landschaft in ein sphärisches Klanggebilde miteinander konkurrierender und ineinander verwobener
Kräfte zu verwandeln.
Christoph Lammerts Welten sind immer auch von den Zufällen des Entstehungsprozesses geprägt und machen sich Erfahrungswerte im
Erleben von Landschaft zu eigen, ohne dass der Künstler dabei konkrete Landschaft im Sinne einer wirklichkeitsnahen Darstellung vor Augen hätte. Aus einem inneren Impuls erwächst eine lebendige und farbintensive Malerei, deren prozesshaftes Entstehen ablesbar bleibt. Lammerts Bilder verschaffen Einblicke
in ein klingendes Universum, sie sind Bestandteile seiner künstlerischen Wirklichkeit, die strichweise Welt wird.
Gleichsam aus dem Reisetagebuch des Malers, einer inneren, einer geistigen Reise, entstehen topographisch anmutende
Landschaftlichkeiten. So wie eine Expedition die neuen Ufer, die ungesehenen Hänge oder fremdartigen Erhebungen zu erforschen sucht, so wird das Atelier des Malers zum Laboratorium für Malerei,
darin mit Kreide, Pinsel und Spachtel zufällige Erkundungen eingeholt und absichtslose Vermutungen formuliert werden. Denn beinahe genau dort erwächst dem Betrachter Welt: grob
umrissen.
Von Markus Bergmann [ Sept. 2012 ]
KRAFTWERKE – so ist Christoph Lammerts Ausstellung hier im Klinikum Blankenstein betitelt. Beim ersten Hören oder
Lesen klingt das womöglich eher nach Physik als nach Malerei. Und tatsächlich liegt beides weder im Realen noch im Übertragenen weit von einander entfernt. Schon der Prozess des Malens ist ein
solches Kraft-Werk, ein ganz energischer, dynamischer und betriebsamer Akt ...
Die hier gezeigten Kompositionen aus Farbe, Form, Fläche und Linie resultieren aus Gedankengängen und
einwirkenden Impulsen, dessen Zufälligkeiten Lammert aufnimmt, im Verlauf des Malprozesses weiter ausformuliert, verwirft oder neu zusammenzufügt. So fließen bis zum Schluß immer wieder neue
Energien in Ab-Bildungen dieses geistig-physikalischen Prozesses ein, die Leinwand wird – im funktionalen Sinn eines Kraftwerks – zum vorläufigen Speicher, wandelt und gibt ihre Energien nach
außen, an den Betrachtenden ab ...